Brigitte Lehner


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Brigitte Lehner

 

Die momenthafte Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt verbindet uns genauso wie die Wahrnehmung und Wertschätzung von kleinen, scheinbar unbedeutenden Dingen. Einen Moment mit Wert zu schätzen und den Blick dafür zu schärfen erleben wir als Bereicherung im Alltag und in unserem Leben.

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Unsere Welt ist vielschichtig. Alles um uns herum und auch in uns ist in Schichten angelegt, daher beinhalten meine Bilder zahlreiche Ebenen. Welche Spuren mache ich sichtbar? Welches Material darf am Ende bleiben? Wachsen lassen, beobachten, übermalen und wieder neu beginnen.

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Neben dem handwerklichen und haptischen Arbeiten erzähle ich auch gerne Geschichten. Nicht nur mit Pinsel und Farbe, auch Postkarten Grußkarten, Geschenkpapiere oder alte Teebeutel dürfen sich in meinen Bildern sehen lassen. Die weiße Farbe spielt eine große sowie durchsichtig Rolle. Pigmente, Lehm, Schotter, Sand und verschieden Gesteinsmehle sind in jedem Bild finden. Acrylfarbe und Tusche bevorzuge ich in gedeckten Farbtönen. Ich denke, jeder von uns hat eine Geschichte zu erzählen, malerisch mach ich es am liebsten. Durch diesen Prozess der Vielschichtigkeit und Zerstörung entstehen Räume und eine visuelle Tiefe im Bild. Wenn alles miteinander kommuniziert und dem Bild ist nichts mehr hinzuzufügen ist, alles getan ist, erlebe ich ein Glücksgefühl und vergesse alle vorangegangenen Fehlersuche. Ich empfinde es als großes Geschenk, mein ganzes Leben lang, mit großer Leidenschaft sich der Malerei widmen zu dürfen.

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Ursprünglich aus Vöcklabruck, lebt Brigitte Lehner seit über 25 Jahren mit ihrer Familie in Attnang Puchheim. Ihre Fertigkeiten erlernte sie als Keramikmalerin bei der Gmundner Keramik. Seit 1992 beschäftigt sie sich mit der Aquarellmalerei und leitet bereits seit Jahren verschiedenste Kurse in der Aquarell-, Acryl und Keramikmaltechnik. 2018 erschien ihr erstes Buch LEHNER ART: Fluid Painting - Neue Technik in Acryl.


Ausstellung
KORRESPONDIERENDE DIALOGE / 4.6.21 - 10.21 / Galerie 10er-Haus


Die Malerin Brigitte Lehner stellt nicht die Farben in den Vordergrund ihrer Arbeiten. Farbe ist durchaus vorhanden, doch sie hält sich oft zurück, bleibt meistens im Hintergrund, bildet eine dezente Kulisse für die dramatische Inszenierung der verborgenen Ebenen, die dann doch immer wieder hervorbrechen. Wie eine Welt für sich, wie durch das Leben selbst entstehen Klüfte, Risse, Dellen und weite Flächen, unterbrochen von der hervorquellenden Kraft im Inneren des Werkes. Jedes dieser Werke hat eine eigene Vita. Sichtbare Narben und Aufbrüche lassen ihr inneres Wesen erahnen. Plastisch und auf das wesentliche reduziert sind die Bilder, in ihrer Unaufgeregtheit die ideale Ergänzung für ein modernes Ambiente. Sie drängen sich nicht in den Vordergrund, wirken beruhigend auf den Betrachter, sind aber immer vielschichtig und voller angedeuteter Geheimnisse.